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Facebook und der Atlas Server – Teil 2

Atlas versucht, einen Großteil der aktuellen Probleme digitaler Werbung zu lösen. Denn Atlas ist nicht nur eine Adservertechnologie, sondern auch eine Werbeplattform, ähnlich wie Google AdSense. Atlas ermöglicht Zielgruppen zu definieren und geräteübergreifend Kampagnen zu managen und mit einem Frequency Cap auszusteuern. Bei Atlas spricht man von „People-Based-Marketing und -Targeting”. Dieses „Poeple-Based-Marketing und -Targeting“ wird durch die Verbindung mit Facebook und den dort vorhandenen Facebook-IDs möglich. Eine Facebook-ID identifiziert einen ganz spezifischen Facebook-Nutzer – und zwar unabhängig davon, über welches Gerät er sich gerade in Facebook eingelogged hat. Diese Entwicklung hört sich genial an, hat jedoch ein kleines Manko: Das geräteübergreifende, sogenannte „Poeple-Based-Marketing und -Targeting by Atlas“ funktioniert nur im Kreise der Facebook-Nutzern – und auch nur dann, wenn die Nutzer welche Facebook auf mehreren Endgeräten nutzen, sich zumindest einmal auf jedem Endgerät bei Facebook eingelogged haben. Da in Deutschland mit Stand Februar 2016 immerhin rund 28 Millionen Menschen bei Facebook registriert sind und 21 Millionen Facebook jeden Tag nutzen, ist auf jeden Fall eine gewisse kritische Masse vorhanden. Durch Atlas und den Einsatz des eigenen Tag-Managements, des Multi-Device-Trackings, der Customer-Journey-Analyse und des Reportings soll also zukünftig eine wesentlich verbesserte Aussteuerng von Online-Werbung möglich werden. Doch trozt der Facebook-ID kommt auch Atlas nicht völlig ohne Cookies aus. Kommt ein Nutzer mit einer von Atlas ausgesteuerten Werbeanzeige in Kontakt, wird von Atlas weiterhin ein Cookie platziert. Ist die Person bei Facebook eingeloggt, oder loggt sie sich später ein, wird das Cookie erkannt und die Facebook-ID des Nutzers anonymisiert an Atlas übertragen. Da mit der Übertragung der Facebook-ID auch Daten wie Alter, Geschlecht und Wohnort (nur falls der Nutzer einen Ort hinterlegt hat) übertragen werden, kann ab diesem Zeitpunkt über Atlas auch eine Aussteuerung von Online-Werbung auf Basis der genannten Daten erfolgen. Und zwar im gesamten Partnernetzwerk von Atlas und keinesfalls nur auf Facebook. Das funktioniert geräteübergreifend, weil Atlas die Geräte-ID, etwa des Smartphones oder des Laptops, ebenfalls mit der Facebook-ID verknüpft. Durch diese Vorgehensweise ist es Atlas möglich zu erkennen, welche Person mit spezifischen Anzeigen über welches Gerät in Kontakt kommt. Ferner kann Atlas vergleichsweise zuverlässig Werbung nach Alter oder Geschlecht aussteuern. Konventionelle Adserver können das nicht. Damit aber noch nicht genug. Wie Eingangs erwähnt kann Atlas als Werbeplattform fungieren. In diesem Fall würde die Werbung über Atlas gebucht und könnte zwingend nur an die Werbepartner von Atlas ausgeliefert werden. Atlas kann aber auch als Ergänzung zu klassischen Adservern eingesetzt werden oder als ergänzendes Reporting-Instrument, etwa um eine verbesserte Aussage über die Customer-Journey oder über die Werbewirksamkeit in Bezug auf die bekannten demografischen Daten zu erreichen. In so einem Fall interagiert Atlas mit klassichen Adservern, wie beispielsweise DoubleClick oder smart. Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich Atlas im engen Online-Werbemarkt bewährt. Aktuell fahre sammele ich erste Erfahrugnen in Testkampagnen mit Atlas und werde sicherlich in Kürze weiteres berichten können. Fakt ist jedenfalls, dass die Vorteile in der Theorie auf Seiten von Atlas sind. Die Aussteuerung von Online-Werbung kann durch die Nutzung von demografischen Daten von Facebook viel genauer erfolgen. Durch die Nutzung der Facebook-ID anstatt eines Cookies wird die Aussteuerung an Menschen orientiert und nicht an Maschinen. Allerdings können Außenstehende kaum nachvollziehen, wie korrekt Atlas die Attribution durchführt. Nun gut – dafür gibt es ja das Mittel der Testkampagne.

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