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Eine kritische Würdigung des KI-Hypes aus dem Blickwinkel der Model & Content Creator Industrie

Dieser Beitrag ist Bestandteil der 9. Auflage meines Werkes “Praxiswissen Online-Marketing” im Sinne von ausgelagertem Content. Um noch mehr Praxisrelevanz und auch praktischen Weitblick zu addieren, habe ich einen befreundeten CEO der weltweit größten Model & Content Creator Platform gebeten, das Thema KI aus dem Blickwinkel der Model & Content Creator Industrie zu beleuchten. Denn ähnlich wie bei der Musikindustrie hat KI auch einen Einfluss auf das Kräfteverhältnis der Modelindustrie. Und bei allen Vorzügen und Chancen, die KI heute schon bietet, gibt es auch Risiken und natürlich Vorbehalte. Mehr zum Thema in der 9. Auflage von Praxiswissen Online-Marketing.

Gastbeitrag von Andreas von Estorf, CEO von https://www.modelmanagement.com/

Die Zukunft der Werbung: Echte Models, KI-generierte Bilder und Rechtsfragen

Die Werbebranche steht an einem spannenden Wendepunkt: Tradition trifft auf moderne Technologie. Echte Models konkurrieren mit künstlich generierten Bildern und Videos. Diese Entwicklungen bringen sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich.

Die Drei Haupttrends

  1. Echte Models in der Werbung: Die traditionelle Werbung nutzt die Authentizität und Glaubwürdigkeit echter Menschen, um eine Verbindung zum Verbraucher herzustellen. Diese menschliche Note ist durch Technologie schwer zu replizieren und spricht das Publikum auf einer persönlichen Ebene an.
  2. KI-generierte Bilder aus realen Menschen: Durch die Kombination von echten Models und KI-Technologie entstehen virtuelle Versionen realer Personen. Diese Technik ermöglicht eine flexible Werbeproduktion, da die Modelle in verschiedenen Szenarien wiederverwendet werden können, ohne physisch anwesend zu sein. Doch sie wirft auch rechtliche Fragen bezüglich Bildrechten und Entschädigungen auf.
  3. Rein KI-generierte Bilder und Videos: KI erlaubt die schnelle und kostengünstige Produktion von Werbematerialien. Diese Methode stößt jedoch an Grenzen, wenn es um Authentizität und Glaubwürdigkeit geht, die echte Menschen in ihre Darstellung einbringen.

Kritische Betrachtung des KI-Trends

Ethische Bedenken und Vertrauensverlust: Der Einsatz von KI-generierten Bildern kann ethische Fragen aufwerfen, insbesondere bei der Erzeugung von Bildern ohne Zustimmung der abgebildeten Personen. Dies kann das Vertrauen der Konsumenten untergraben und die Integrität der Marke beschädigen.

Rechtliche Unsicherheiten: Neben den ethischen sind auch rechtliche Aspekte zu bedenken. Urheberrechtsverletzungen und die Nutzung von Bildern ohne korrekte Lizenzen oder Einwilligungen sind potenzielle Stolpersteine für Unternehmen, die auf KI-generierte Inhalte setzen.

Verlust der menschlichen Berührung: Werbung, die menschliche Emotionen authentisch vermittelt, kann oft wirksamer sein als technisch erzeugte Bilder. KI-generierte Inhalte können in der Darstellung menschlicher Emotionen und Nuancen limitiert sein.

Nachhaltigkeitsfragen: Der Betrieb und die Wartung von KI-Systemen verbrauchen erhebliche Ressourcen. Zudem müssen KI-Modelle kontinuierlich mit neuen Daten trainiert werden, was die Frage nach der Langzeit-Nachhaltigkeit solcher Technologien aufwirft.

Beschädigung des Markenimages: Eine übermäßige Abhängigkeit von KI-generierten Inhalten kann dazu führen, dass Marken ihre Authentizität verlieren. Verbraucher suchen zunehmend nach echten Erlebnissen und transparenten Marken, wodurch eine zu starke Technologisierung nachteilig wirken könnte.

Zusammenfassung

Während KI in der Werbung beeindruckende Möglichkeiten bietet, muss deren Einsatz sorgfältig abgewogen werden. Ethische, rechtliche und nachhaltige Überlegungen spielen eine entscheidende Rolle. Letztlich könnte eine gesunde Mischung aus echten Models und technologisch unterstützten Lösungen der Schlüssel zu einer erfolgreichen und verantwortungsvollen Werbestrategie sein

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